Brutkartierung des Haubentauchers Podiceps cristatusim Landkreis Gifhorn im Jahr 2001

von Reinhard Meier

Einleitung

Der Haubentaucher Podiceps cristatus wird taxonomisch zu den Lappentaucher (Ordnung Podicipediformes) gerechnet. Aus dieser Ordnung sind in Deutschland auch noch der Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis, der Rothalstaucher Pocideps grisegena, der Ohrentaucher Podiceps auritus und der Schwarzhalstaucher Podiceps nigricollis bekannt. Der größte unserer Lappentaucher, der Haubentaucher, siedelt auf Gewässern, die in der Regel auch von Menschen stark genutzt werden. Das muss nicht, kann aber zum Konflikt führen. Der Freizeitdruck und eine wirtschaftliche Nutzung der Gewässer kann für den Haubentaucher zum Problem werden.

Diesem Phänomen steht die gewisse Anpassungsfähigkeit des Haubentauchers auf die durch Menschen verursachten Störungseinflüsse entgegen. Der Haubentaucher ist in diesem Jahr zum „Vogel des Jahres“ ausgewählt worden. Erstmalig wird einem echten Wasservogel in der 31-jährigen Geschichte diese besondere Beachtung beigemessen. Bei dieser Entscheidung war die Frage nach der Störung durch den Menschen auf die Gewässer bzw. die Störanfälligkeit des Lappentauchers eine zentrale Frage.

Foto: Reinhard Meier, Mai 2001

Ziel der Untersuchung

Neben der Stockente Anas platyrhynchos und dem Blässhuhn Fulica atra ist der Haubentaucher einer der häufigsten auf den Gewässern Mitteleuropas brütenden Wasservogel. Ziel der Untersuchung war es, einen Beitrag zur diesjährigen Haubentaucher-Bestandserhebung durchzuführen. Dieses Ergebnis fließt in die diesjährige vom Niedersächsischen Amt für Ökologie organisierten landesweitem Kartierung der Haubentaucher ein.

Der Naturschutzbund Deutschland, der in seiner Ortsgruppe, der Samtgemeinde Meinersen, diese Arbeit eigenständig leisten kann, fühlte sich aufgefordert, diesen Beitrag eigenständig auszuarbeiten.

Methode

In der Zeit vom 15.04. bis 21.06.2001 wurde an 30 vollen Arbeitstagen Haubentaucher auf den Landkreis-Gewässern kartiert. Der Zeitaufwand für die Arbeit betrug 240 Zeitstunden. Die Beobachtungen wurden mit einem Fernglas 10 x 50 sowie mit einem Spektiv 25 x 70 der Firma Optolyth durchgeführt.

Mit einem Trecker (incl. PKW-Anhänger zum Transport eines Fahrrades) wurden in diesem Zeitraum 1.840 km im gesamtenLandkreis Gifhorn zurückgelegt. Alle stehenden Gewässer wurden insgesamt zwei Mal aufgesucht (bis auf 5 Gewässer). Aufgrund der Fülle von zu kartierenden Wasserflächen hat sich die Suche nach Haubentauchern im ersten Durchgang zeitlich vom 15.04. bis 16.05.2001 (Zeitdauer: 32 Tage) erstreckt. Der zweite Kontrollgang, d.h. der zweite Durchgang, wurde vom 16.05. bis 21.06.2001 (Zeitdauer: 35 Tage) durchgeführt.

Ergebnis

Im folgenden werden die Ergebnisse der Frühjahrserhebung auf den Gewässern der Samtgemeinde Meinersen dargestellt.

Diskussion

Mit dieser Brutkartierung wurde unterstrichen, wie zahlreich der Haubentaucher auf den Gewässern in einem kleinen ostniedersächsischen Ausschnitt seines Verbreitungsgebietes vorkommt.

 

Das Ergebnis war : 48 Paare auf 23 verschiedenen Gewässern mit 114 Jungen.

 

Auf 21 von Gewässer weiteren Gewässern waren keine Haubentaucher vorhanden.

Foto: Reinhard Meier, Mai 2001-08-06

Zusammen wurden bisher 93 Haubentaucher gesichtet - und natürlich auch andere seltene Vogelarten

Wie z. B. Seeadler - Kormorane etc.

Zusammenfassung

Literatur

BEZZEL, Einhard (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Nonpasseriformes –Nichtsingvögel.- Wiesbaden; 792 S.

Keller, Verena (2001): Vogel des Jahres 2001. Der Haubentaucher (Podiceps cristatus).– In: Jahrbuch für Vogelkunde und Vogelschutz, Wiesbaden, S. 151 – 164.

Anschrift des Verfassers

Cornelis Hemmer Große Barlinge 12, 30171 Hannover

Email: cornelis.hemmer@freenet.de

Reinhard Meier Kreutzkamp 18, 38539 Müden an der Aller

Email: reinhard_meier@gmx.de